Bauleitungsassistenz Hochbau/Tiefbau (IHK)
Bauleitungsassistenz Hochbau/Tiefbau (IHK)

Pilotprojekt Assistenz der Bauleitung

Das Projekt EBBFü war ein gemeinsames Projekt geleitet durch die Bergische Universität Wuppertal, Lehrstuhl Prof. Helmus in Zusammenarbeit mit den Baugewerblichen Verbänden Westfalen sowie dem Berufsförderungswerk der BAUINDUSTRIE NRW.

 

Im folgenden eine Übersicht über die Projektinhalte, die schließlich in Handlungshilfen für Bauleiter/innen sowie in die Weiterbildung zur Bauleitungsassistenz mündeten.

EBBFü₂

Idee

Die Bauleitung durch eine Assistenz der Bauleitung wirksam und dauerhaft zu entlasten - dies ist das Ziel des Pilotprojektes "Assistenz der Bauleitung". Die Bauleitungsassistenz soll die Baustellen-Führungskräfte entlasten, indem sie organisatorische, kaufmännische und baubetriebliche Aufgaben vorbereitet, erledigt oder der Bauleitung zuarbeitet.

 

Notwendigkeit

Entwicklung einer praxistauglichen Weiterbildungsmaßnahme zur "Bauleitungsassistenz" mit Zertifikat

 

Umsetzung

1. Phase:

  • Entwicklung eines modularen Weiterbildungssystems in Kooperation mit Bauunternehmen
  • Kompetenzen: Grundlagen Technik, Recht, Baubetrieb, Bau-BWL, Bauinformatik
  • IHK-Zertifizierung

2. Phase:

  • Durchführung der Schulungen in der Praxis
  • Schulungsbeginn ab Dezember 2016 im Blockunterricht
  • Weiterbildungen für Mitarbeiter/innen von Bauunternehmen
  • Abnahme der ersten Prüfungen im März 2017 durch die IHK zu Essen
  • Anpassung der Schulungen und das Rahmenplan aufgrund der Evaluierung der ersten Schulungsteilnehmer/Schulungsteilnehmerinnen

Weiterbildung

Die Weiterbildung wurde in Zusammenarbeit mit der IHK zu Essen initiiert.
Weitere Details finden Sie 
auf der Seite Weiterbildung Bauleitungsassistenz.

 

Laufzeit des Pilotprojekts

Oktober 2015 - September 2017

Die Assistenz der Bauleitung soll die Baustellen-Führungskraft entlasten, indem sie organisatorische, einfache kaufmännische und einfache technische Aufgaben vorbereitet bzw. abarbeitet und bei schwereren Aufgaben der Bauleitung zuarbeitet.

 

Zu diesen Aufgaben gehören beispielsweise:

  • Abstimmung von Lieferterminen

  • Baustellenvorbereitung unter Berücksichtigung der Baupreiskalkulation und der Terminschiene

  • Bearbeitung von Lieferbeanstandungen

  • Dokumentation für interne (Controlling)/externe (Baustellenbericht) Zwecke und zur Schaffung der Rechtssicherheit (gerichtsfeste Dokumentation)

  • Erarbeiten von Entscheidungsvorlagen

  • Erfassung von Bauleistungen

  • Erledigung von Schriftverkehr nach Anweisung

  • Erstellung von Aufmaßen

  • Filtern von Telefonaten und E-Mails

  • Halten von einfachen Rücksprachen mit den Baubeteiligten

  • Kaufmännische Zuarbeit

  • Organisation der Planungs- und Ausführungsunterlagen: diese auf aktuellem Stand halten bzw. Veranlassung ihrer Bereitstellung

  • Überprüfung der Einhaltung der Arbeitssicherheit

  • Unterstützung bei der Beschaffung, Disposition und Koordination von Materialien, Geräten und Personal

  • Unterstützung bei der Koordination verschiedener Gewerke und Firmen

  • Unterstützung beim Qualitätsmanagement

  • Unterstützung in Abhängigkeit von der internen Organisation des Unternehmens bei der firmeninternen Kommunikation

  • Vorbereitende Tätigkeiten zur Angebotserstellung/Kalkulation, Abrechnung und Nachtragskalkulation

  • Vorprüfen der Rechnungen von Lieferanten und Nachunternehmern

  • Zusammenfassen und Bewerten von Kundengesprächen.

     

Die Assistenz der Bauleitung unterstützt die Bauleitung während der gesamten Abwicklung des Bauprojektes in einem KMU.

 

EBBFü₁

Ausgangssituation

 

Die Aufgaben der Bauleitung sind  geprägt durch

  • Vielfalt der unterschiedlichen Anforderungen
  • rasche Wechsel der Tätigkeiten
  • hohe Verantwortung für Menschen wie auch für Sachwerte
  • starken Termindruck
  • teilweise unerwartete Entscheidungserfordernisse
  • „Sandwichposition“, d.h. den Ausgleich von unterschiedlichen  Interessen, wie zum Beispiel von Bauherr und Firmenleitung.

 

Die erfolgreiche Bewältigung dieser Bauleitungsaufgaben gehört zu den wichtigsten Aufgaben im Bauunternehmen, denn sie besitzt eine Schlüsselfunktion für Arbeitsbedingungen und Arbeitsschutz auf der Baustelle sowie für das wirtschaftliche Ergebnis der Firma.

 

Ziele

Das Projekt verfolgt die Ziele

  •  die Arbeitssituation der Bauleiter zu verbessern,
  •  dem Nachwuchskräftemangel entgegen zu wirken und

  • die wirtschaftliche Situation des Unternehmens zu verbessern.

 

Diese Ziele sollen mit der Entwicklung und Umsetzung von neuen Organisationsformen erreicht werden, die dazu dienen, dass

  •  Baustellenführungskräfte länger im Beruf bleiben,
  • sich die Arbeitsplatzsituation verbessert und
  • die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesteigert wird, so dass auch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass mehr Frauen den Berufsweg der Bauleiterin wählen.

Zusätzlich wird das Image von Bauingenieurinnen und Bauingenieuren verbessert und grundsätzlich zu einer Steigerung der Studierendenzahlen und damit zu einer höheren Zahl von Absolventen beigetragen. Das Vorhaben zielt auf die Arbeitssituation von Führungskräften in KMU der Bauwirtschaft, die entweder als Bauleiter/Bauleiterinnen oder als Poliere/Polierinnen mit den Aufgaben der Bauleitung betreut werden.

 

Umsetzung

 

Projektphasen

Projektbeginn: 2.1.2012           Projektende: 31.03.2014

   Das Projekt umfasst zwei  Projektphasen:

  1. Bestandsaufnahme und Modellentwicklung
  2. Erprobung



Phase 1

Bestandaufnahme

Es werden Befragungen der Mitgliedsunternehmen der beiden beteiligten  Verbände zu  den

  • zeitlichen,
  • psychischen und
  • sozialen Belastungen

der Bauleitungstätigkeit  durchgeführt.

  

Des Weiteren geht das Vorhaben in 18 Unternehmen, den Praxispartnern, mit qualitativer Methodik in die Tiefe.

Interviews mit Baustellen-Führungskräften und der Geschäftsführung in den Unternehmen der 18 Praxispartner

  • zur Arbeitsgestaltung,
  • zu persönlichen Bewältigungsstrategien 
  • und zum Zusammenhang von Arbeits- und Familienleben

vertiefen die gewonnen Erkenntnisse.

  

Modellentwicklung

Am Ende der Phase 1 werden zwei Modelle „Bauleitung“ entwickelt, die auf die Bedürfnisse der

  • (mittleren)  Unternehmen der Bauindustrie und
  • (kleineren) Unternehmen des Bauhandwerks

zugeschnitten werden und Ansätze für Verbesserungsmaßnahmen beinhalten.

Die Modellentwicklung geschieht in  enger Abstimmung mit den Projektpartnern, die sich im Rahmen von regelmäßigen Workshops zusammenfinden.

Schließlich werden modellbezogene Weiterbildungsmodule für die unterschiedlichen betrieblichen Zielgruppen
entwickelt.

 

Phase 2

 

Erprobung

Modellumsetzung  in den KMU

In Phase 2 werden die Modelle über die Arbeitsschritte betriebsindividueller Zuschnitt

  • Implementierung
  • Prozessbegleitung
  • begleitende Evaluation

in ihre endgültige Form gebracht  und in den beteiligten Unternehmen  erprobt. Die organisationale Veränderung soll möglichst ressourcenschonend herbeigeführt  werden, d.h. es  soll mit den Veränderungen an  möglichst vielen vorhandenen Punkten angeknüpft  werden.

  

Weiterbildungsmodule, Erfa-Runden

Parallel zu den  Organisationsmodellen werden Weiterbildungsmodule umgesetzt, die Baustellen-Führungskräften sowie der Geschäftsführung, die  für die Nachhaltigkeit der organisatorischen Innovationen notwendigen (zusätzlichen) Kompetenzen vermitteln.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können darüber hinaus in moderierten kollegialen Erfa-Runden
ihre Erfahrungen zeitnah reflektieren und
voneinander lernen.

 

Beratungsschulung

Es wird ein Schulungsmodul für Berater/Beraterinnen entwickelt und erprobt, das sie in die Lage versetzt, die mit den Organisationsmodellen verbundenen Maßnahmen  zur Arbeitsgestaltung bei ihren Kunden aus der Bauwirtschaft gezielt umzusetzen („train the trainer“).

 

Projektergebnisse

können Sie einsehen unter:

kurz und knapp

Präsentation

Anmeldung

Wie kann ich mich anmelden?

Hier weitere Infos!

Die Weiterbildung ist über Aufstiegs-Bafög förderbar!

Kontakt

Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW

Maria Emig

Tel. 0211 6703-231

m.emig@bauindustrie-nrw.de

 

Alessa Somma

Tel. 0211 6703-322

a.somma@bauindustrie-nrw.de

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