Das Projekt EBBFü war ein gemeinsames Projekt geleitet durch die Bergische Universität Wuppertal, Lehrstuhl Prof. Helmus in Zusammenarbeit mit den Baugewerblichen Verbänden Westfalen sowie dem Berufsförderungswerk der BAUINDUSTRIE NRW.
Im folgenden eine Übersicht über die Projektinhalte, die schließlich in Handlungshilfen für Bauleiter/innen sowie in die Weiterbildung zur Bauleitungsassistenz mündeten.
Idee
Die Bauleitung durch eine Assistenz der Bauleitung wirksam und dauerhaft zu entlasten - dies ist das Ziel des Pilotprojektes "Assistenz der Bauleitung". Die Bauleitungsassistenz soll die Baustellen-Führungskräfte entlasten, indem sie organisatorische, kaufmännische und baubetriebliche Aufgaben vorbereitet, erledigt oder der Bauleitung zuarbeitet.
Notwendigkeit
Entwicklung einer praxistauglichen Weiterbildungsmaßnahme zur "Bauleitungsassistenz" mit Zertifikat
Umsetzung
1. Phase:
2. Phase:
Weiterbildung
Die Weiterbildung wurde in
Zusammenarbeit mit der IHK zu Essen initiiert.
Weitere Details finden Sie auf der Seite Weiterbildung Bauleitungsassistenz.
Laufzeit des Pilotprojekts
Oktober 2015 - September 2017
Die Assistenz der Bauleitung soll die Baustellen-Führungskraft entlasten, indem sie organisatorische, einfache kaufmännische und einfache technische Aufgaben vorbereitet bzw. abarbeitet und bei schwereren Aufgaben der Bauleitung zuarbeitet.
Zu diesen Aufgaben gehören beispielsweise:
Abstimmung von Lieferterminen
Baustellenvorbereitung unter Berücksichtigung der Baupreiskalkulation und der Terminschiene
Bearbeitung von Lieferbeanstandungen
Dokumentation für interne (Controlling)/externe (Baustellenbericht) Zwecke und zur Schaffung der Rechtssicherheit (gerichtsfeste Dokumentation)
Erarbeiten von Entscheidungsvorlagen
Erfassung von Bauleistungen
Erledigung von Schriftverkehr nach Anweisung
Erstellung von Aufmaßen
Filtern von Telefonaten und E-Mails
Halten von einfachen Rücksprachen mit den Baubeteiligten
Kaufmännische Zuarbeit
Organisation der Planungs- und Ausführungsunterlagen: diese auf aktuellem Stand halten bzw. Veranlassung ihrer Bereitstellung
Überprüfung der Einhaltung der Arbeitssicherheit
Unterstützung bei der Beschaffung, Disposition und Koordination von Materialien, Geräten und Personal
Unterstützung bei der Koordination verschiedener Gewerke und Firmen
Unterstützung beim Qualitätsmanagement
Unterstützung in Abhängigkeit von der internen Organisation des Unternehmens bei der firmeninternen Kommunikation
Vorbereitende Tätigkeiten zur Angebotserstellung/Kalkulation, Abrechnung und Nachtragskalkulation
Vorprüfen der Rechnungen von Lieferanten und Nachunternehmern
Zusammenfassen und Bewerten von Kundengesprächen.
Die Assistenz der Bauleitung unterstützt die Bauleitung während der gesamten Abwicklung des Bauprojektes in einem KMU.
Ausgangssituation
Die Aufgaben der Bauleitung sind geprägt durch
Die erfolgreiche Bewältigung dieser Bauleitungsaufgaben gehört zu den wichtigsten Aufgaben im Bauunternehmen, denn sie besitzt eine Schlüsselfunktion für Arbeitsbedingungen und Arbeitsschutz auf der Baustelle sowie für das wirtschaftliche Ergebnis der Firma.
Ziele
Das Projekt verfolgt die Ziele
dem Nachwuchskräftemangel entgegen zu wirken und
Diese Ziele sollen mit der Entwicklung und Umsetzung von neuen Organisationsformen erreicht werden, die dazu dienen, dass
Zusätzlich wird das Image von Bauingenieurinnen und Bauingenieuren verbessert und grundsätzlich zu einer Steigerung der Studierendenzahlen und damit zu einer höheren Zahl von Absolventen beigetragen. Das Vorhaben zielt auf die Arbeitssituation von Führungskräften in KMU der Bauwirtschaft, die entweder als Bauleiter/Bauleiterinnen oder als Poliere/Polierinnen mit den Aufgaben der Bauleitung betreut werden.
Umsetzung
Projektphasen
Projektbeginn: 2.1.2012 Projektende: 31.03.2014
Das Projekt umfasst zwei Projektphasen:
Phase 1
Bestandaufnahme
Es werden Befragungen der Mitgliedsunternehmen der beiden beteiligten Verbände zu den
der Bauleitungstätigkeit durchgeführt.
Des Weiteren geht das Vorhaben in 18 Unternehmen, den Praxispartnern, mit qualitativer Methodik in die Tiefe.
Interviews mit Baustellen-Führungskräften und der Geschäftsführung in den Unternehmen der 18 Praxispartner
vertiefen die gewonnen Erkenntnisse.
Modellentwicklung
Am Ende der Phase 1 werden zwei Modelle „Bauleitung“ entwickelt, die auf die Bedürfnisse der
zugeschnitten werden und Ansätze für Verbesserungsmaßnahmen beinhalten.
Die Modellentwicklung geschieht in enger Abstimmung mit den Projektpartnern, die sich im Rahmen von regelmäßigen Workshops zusammenfinden.
Schließlich werden modellbezogene Weiterbildungsmodule für die unterschiedlichen betrieblichen Zielgruppen
entwickelt.
Phase 2
Erprobung
Modellumsetzung in den KMU
In Phase 2 werden die Modelle über die Arbeitsschritte betriebsindividueller Zuschnitt
in ihre endgültige Form gebracht und in den beteiligten Unternehmen erprobt. Die organisationale Veränderung soll möglichst ressourcenschonend herbeigeführt werden, d.h. es soll mit den Veränderungen an möglichst vielen vorhandenen Punkten angeknüpft werden.
Weiterbildungsmodule, Erfa-Runden
Parallel zu den Organisationsmodellen werden Weiterbildungsmodule umgesetzt, die Baustellen-Führungskräften sowie der Geschäftsführung, die für die Nachhaltigkeit der organisatorischen Innovationen notwendigen (zusätzlichen) Kompetenzen vermitteln.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können darüber
hinaus in moderierten kollegialen Erfa-Runden
ihre Erfahrungen zeitnah reflektieren und voneinander lernen.
Beratungsschulung
Es wird ein Schulungsmodul für Berater/Beraterinnen entwickelt und erprobt, das sie in die Lage versetzt, die mit den Organisationsmodellen verbundenen Maßnahmen zur Arbeitsgestaltung bei ihren Kunden aus der Bauwirtschaft gezielt umzusetzen („train the trainer“).
Projektergebnisse
können Sie einsehen unter: